Fastnachtseröffnung durch die Schatzgräber
26.01.2025Umzug- 44 Jahre Lahrer Korkenzieher
Endlich: Faiße Donnschdig De 1. Dag!
Wer gerüstet sein will, hat sich schon am Mittwochabend seinen Glunki zurechtgelegt. Nicht die Vielfalt der
Häsgruppen bestimmt diesen ersten „richtigen“ Fasnettag, sondern wie überall im Südwesten, der Hemdglunki.
Der Hemdglunki geht gekleidet im Schlafanzug oder Nachthemd auf die Straße.
In der Hand hält er eine an einer Schnur oder einen Stock gebundene Saubloodere (getrocknete Schweinsblase).
Die ersten Hemdglunki ziehen schon am späten Vormittag durch die Todtnauer Geschäfte. Es sind die
Kindergartenkinder, die sich beim Schnorren Süßigkeiten verdienen. Wer am Faiße Donnschdig bei der Sparkasse ein Bankgeschäft zu erledigen hat, sollte sich nicht wundern, wenn er von „Glunkis“ hinter dem Schalter bedient wird.
Ein Hemdglunki braucht für die anstehenden Tage eine deftige Grundlage.
Die gibt´s beim Schlachtplatteessen in der „Lawine“ in Fahl. Bei Handorgelmusik schunkelt man sich schwungvoll ein und Oberzunftmeister Jürgen Wehrle verteilt mit noch unverbrauchter Stimme die ersten Verdienstorden.
Manch holländischer Wintergast wirft dabei argwöhnische Blicke auf dieses Treiben, kennt er den Schwarzwälder gewöhnlich doch eher als zurückhaltenden und verstockten Genossen.
Kurz vor 19 Uhr herrscht Aufbruchstimmung. Schließlich hat der Hemdglunki rechtzeitig vor 19 Uhr bei „Willi´s
Pfannenstüble“ zu sein, wo der Hemdglunkiumzug beginnt. Dort ist auch letzte Gelegenheit, sich noch eine
Christoph Buck mit Saubloodere am Saubloodere zu besorgen.
Um diese Tradition zu erhalten, verteilt die Narrenzunft neuerdings Bloodere an noch blooderelose Glunkis.
Drei Böllerschüsse!
Die Fasnet ist da!
Angeführt von der Stadtmusik setzt sich die weißgekleidete Glunkischar hüpfend zum Takt des Narrenmarsches in Bewegung. Runter ins Tal, die Freiburgerstraße hoch, die Schöne runter und die Fridolin-Wißler-Straße zurück auf den Marktplatz, bloodereschwingend, was auch die Zuschauer am Straßenrand, die sich für die Glunkis als dankbare Opfer erweisen, zu spüren bekommen. Der pflichtbewusste Glunki ist den Rest der Nacht redlich darum bemüht, seinen Glunkipass in jeder teilnehmenden Wirtschaft gegen Erwerb eines Getränks abgestempelt zu bekommen.
Schließlich dient ein voller Glunkipass als Glückslos für die Lotterie am Preismaskenball. So ziehen Glunkigruppen die ganze Nacht durchs Städtli, von der Münz zum Willi, in den Feldberg, in Andys Pfeffermühle und schließlich in den „Fuchs(bau)“, wo sich das Glunkitreiben bis in die frühen Morgenstunden fortsetzt.